„Wider allem Anschein“, sagt Derrida, „ist die Dekonstruktion des Logozentrismus keine Psychoanalyse der Philosophie.“ Wider allem Anschein, das heißt: auch wenn die logozentrische Unterdrückung der Schrift als „Verdrängung“ bezeichnet wird, auch wenn die Heimsuchung des europäischen Diskurses durch die Metapher der Schrift als Wiederkehr des Verdrängten gedeutet wird. Umgekehrt wird auch die individuelle Verdrängung, um die es in der Psychoanalyse geht, erst aus der logozentrischen Verdrängung der Schrift begreiflich, an der, Derrida zufolge, noch die psychoanalytische Begrifflichkeit partizipiert. In meinem Vortrag interessiert mich jedoch weniger der Phallo-Phono-Logozentrismus-Vorwurf gegen Lacan als vielmehr die Alternative, die sich daraus entwickelt: Das Denken der différance, die in der Architektur der Theorie an jenem Platz zu stehen kommt, den bei Lacan der Phallus als Signifikant des Signifikanten einnimmt. Und das ist doch erfreulich.
Teilnahme
Der Eintritt ist frei, eine Ameldung ist nicht erforderlich.
Folgeveranstaltungen
11.12.2024 - "Hidden behind the screen: Zur Bedeutung von sozialen Medien bei Borderline-Persönlichkeitsorganisation"
Dr. Gesche Janzarik