Das Würzburger Universitätsmuseum ist forschungsstark – aus eigenem Antrieb, aber auch, weil es immer wieder mit unverhofften Forschungsgegenständen konfrontiert ist. Im Dezember 2023 erhielt das Museum ein Zeichnungsalbum zurück, das seit 1945 in unseren Beständen fehlte – der Nachlass Martin von Wagners war vor der Bombardierung Würzburgs evakuiert worden, wurde aber so unsachgemäß gelagert, dass ein großer Teil Plünderungen zum Opfer fiel.
Unter anderem kamen damals 35 Skizzenbücher und Zeichnungsalben abhanden. Wagner selbst hatte sie 1809 beschriftet, nachdem sie nach dem Tod seines Vaters in seinen Besitz übergangen waren. Fünf Bände wurden 1971 von einem Privatmann aus Texas ans Museum zurückgegeben, der Rest blieb verschollen. Seit kurzem freuen wir uns über einen weiteren Heimkehrer.
Der Band mit der Aufschrift „WS 133“ enthält Rötelzeichnungen, hauptsächlich Kopfstudien, die Wagners Beschriftung zufolge „von Jüngern Urlaub“ stammen.
Am Sonntag, 3. März um 11 Uhr werden Dr. Kümper und Prof. Damian Dombrowski, Direktor der Neueren Abteilung des Martin von Wagner Museums, den Band in einer Art Werkstattgespräch der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die darin enthaltenen Zeichnungen werden dabei auch anderen Blättern aus der Graphischen Sammlung gegenübergestellt, um Abhängigkeiten und Vermittlungswege aufzuzeigen – lebendige Einblicke in die Werkstattpraxis des 18. Jahrhunderts sind garantiert!
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Das Zeichnungsalbum WS133
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